Positive Signale für die Mainschleifenbahn aus Bund und Land

Reaktivierungsprojekt einen Schritt weiter

Die Verantwortlichen der Mainschleifenbahn sind erfreut. Bei einer Videokonferenz mit Vertretern des Bundes und des Freistaates Bayern gab es positive Signale: Die Nutzen-Kosten-Untersuchung im standardisierten Verfahren der geplanten Reaktivierung der Mainschleifenbahn weist einen deutlichen volkswirtschaftlichen Nutzen nach – eine weitere Hürde wurde genommen und dieser wichtige Meilenstein erreicht!


In enger Abstimmung zwischen dem federführenden Gutachterbüro der Mainschleifenbahn-Infrastruktur-Gesellschaft (MIG), dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr und den Verantwortlichen der MIG wurde in den vergangenen Monaten die Standardisierte Bewertung von Verkehrswegeinvestitionen im öffentlichen Personennahverkehr Version 2016+, kurz die Nutzen-Kosten-Untersuchung, durchgeführt. Ziel dieser Untersuchung ist es, einen volkswirtschaftlichen Nutzen der geplanten Reaktivierung der Mainschleifenbahn von Volkach über Seligenstadt bis Würzburg Hbf zu ermitteln.


Diese Untersuchung ist nun so weit vorangeschritten, dass erste Ergebnisse in einer gemeinsamen Videokonferenz Vertretern des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr sowie Vertretern des Bayerischen Verkehrsministeriums vorgestellt werden konnten. „Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ein hoher volkswirtschaftlicher Nutzen des Reaktivierungsprojekts gutachterlich nachgewiesen werden konnte und die Ergebnisse des Gutachtens sowohl von Freistaat als auch Bund so vorläufig anerkannt werden. Somit ist eine grundsätzliche Förderfähigkeit mit einem Fördersatz von 90% der förderfähigen Kosten durch das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) gegeben,“ freuen sich der Würzburger Landrat Thomas Eberth als aktueller Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der MIG und die stv. Landrätin des Landkreises Kitzingen Dr. Susanne Knof in Vertretung von Frau Landrätin Tamara Bischof als stellvertretende Vorsitzende der Gesellschafterversammlung über die positiven Ergebnisse und Rückmeldungen aus Berlin und München im Nachgang der gemeinsamen Videokonferenz. „Die letzten Wochen und Monate waren sehr arbeits- und zeitintensiv. Nicht nur das Reaktivierungsvorhaben selbst, auch die Erstellung und Zulieferung der vielen Unterlagen sowie die vielen verschiedenen Abstimmungstermine, waren und sind enorm aufwendig, haben sich jedoch aus unserer Sicht mit dem Erreichen dieses weiteren Meilensteins für unser Reaktivierungsvorhaben definitiv gelohnt“ freut sich Frank Albert, einer der beiden Geschäftsführer der MIG.


Im Ergebnis der Nutzen-Kosten-Untersuchung wurde nicht nur der volkswirtschaftliche Nutzen des Reaktivierungsvorhabens nachgewiesen, sondern auch ein weiterer wichtiger Nachweis erbracht: Das Erreichen des sog. 1.000er Kriterium des Freistaats Bayerns bestätigt erneut gutachterlich die Nutzerzahlen. Hinter diesem Kriterium verbirgt sich, wie viele Reisenden pro Werktag pro Kilometer auf der dann betriebenen Strecke erwartet werden (1.000 Reisenden-Kilometer pro Kilometer betriebener Strecke). Eine Untersuchung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft aus dem Jahr 2019 hatte bereits den Nachweis erbracht, dass dieses Kriterium auf der zu reaktivierenden Strecke erfüllt wird. Es galt nun, dies im Rahmen der NKU erneut zu bestätigen.


Damit hat das Reaktivierungsvorhaben Mainschleifenbahn eine weitere wichtige Hürde hin zu einer möglichen Projektrealisierung genommen. „Wir werden nun zeitnah eine gemeinsame Sitzung der politischen Gremien aus Kitzingen und Würzburg einberufen um die Kommunalpolitik über den Sachstand, die Ergebnisse und den weiteren geplanten Projektfortgang zu informieren“ so Eberth und Dr. Knof. „Denn, so viel ist klar: Ein derartig wichtiges und großes Infrastrukturvorhaben für die Region benötigt den breiten Schulterschluss aller Beteiligten“.

Gerade, weil noch einige Fragen wie Finanzierung der nichtförderfähigen Kosten oder z.B. die Grundstruktur des weiteren Vorgehens der MIG geklärt werden müssen, ist die Einbindung der Kreistage immens wichtig, sind sich Eberth und Dr. Knof einig. Albert betont, dass eine wichtige weitere Hürde genommen wurde. Jetzt gilt es, die weiteren Planungen voranzutreiben, Förderanträge zu stellen und alle weiteren neuen Herausforderungen abzuarbeiten.