Die Landkreise Würzburg und Kitzingen arbeiten gemeinsam mit den anliegenden Gemeinden intensiv an der Reaktivierung der Mainschleifenbahn. In engem Zusammenhang mit der Reaktivierung der Schienenstrecke Seligenstadt (Prosselsheim) – Astheim (Volkach) stehen aufgrund der bestehenden Bahnübergänge auch die Staatsstraßenprojekte Ortsumgehung Prosselsheim und Verlegung östlich von Prosselsheim. Heute informierte sich der Bayerische Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter, direkt vor Ort über den aktuellen Projektfortschritt.
Zu Beginn wurden beide Projekte noch einmal kurz vorgestellt. Die Landkreise Kitzingen und Würzburg sowie die Anliegergemeinden haben gemeinsam mit dem Förderverein Mainschleifenbahn im Jahr 2021 die Mainschleifenbahn-Infrastruktur-GmbH (MIG) gegründet, die seitdem die weiteren Planungen forciert. „Wir gehen nun in die Detailplanung,“ so Kitzingens Landrätin Tamara Bischof, die Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der MIG ist. Das Vergabeverfahren für die Generalplanung und die Umweltplanung sei nun abgeschlossen, so Bischof weiter. „Wir werden nun sehen, welche genauen Kosten auf alle Beteiligten zukommen und welche Fördermittel notwendig sind, um die Mainschleife zukünftig schnell und umweltfreundlich an den Hauptbahnhof Würzburg anzubinden.“
Im Rahmen des Vor-Ort-Termins berichtete auch das Staatliche Bauamt Würzburg über den aktuellen Planungsstand für die Ortsumgehung Prosselsheim und die abschließende Verlegung östlich Prosselsheim. Im Zuge der Straßenbaumaßnahmen werden zwei unübersichtliche Bahnübergänge beseitigt. Damit ist die Realisierung beider Projekte eng miteinander verknüpft. Geplant ist, das Planfeststellungsverfahren für die Staatsstraße bereits Anfang 2023 einzuleiten. „Es ist wirtschaftlich nicht sinnvoll, die Mainschleifenbahn ohne die Ortsumgehung Prosselsheim zu reaktivieren,“ so Würzburgs Landrat Thomas Eberth, stellvertretender Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der MIG. „Die Kreuzungsbereiche, der Bahnhof Eisenheim und die dort geplanten P&R-Flächen sowie die Bushaltestellen können sinnvollerweise nur realisiert werden, wenn die Umgehungsstraße Prosselsheim kommt.“, so Eberth weiter. „Zeitlich müssen die beiden Projekte daher eng miteinander abgestimmt werden.“
Im Anschluss hatte Verkehrsminister Bernreiter die Gelegenheit, sich direkt an der Strecke ein Bild von den beiden Projekten zu machen. „Ich freue mich sehr, dass die Reaktivierung der Mainschleifenbahn durch Beseitigung der Bahnübergänge von den Straßenbauprojekten profitiert.“, so Verkehrsminister Bernreiter. „Das bringt nicht nur ein Mehr an Verkehrssicherheit, sondern erhöht auch die Wirtschaftlichkeit des Bahnprojektes. Mit einer gemeinsamen Realisierung können wir so kostspielige Provisorien vermeiden und gleichzeitig Synergieeffekte nutzen.“
Ab Herbst wird der Generalplaner sowie der Umweltplaner im Auftrag der MIG seine Arbeit aufnehmen. Ziel ist es, die notwendigen Arbeiten an der Schienenstrecke zu identifizieren und finanziell zu bewerten. Parallel dazu wird Anfang 2023 eine Kosten-Nutzen-Analyse erstellt, die die Basis für mögliche Fördermittel ist.